Angesichts wieder steigender Infektionszahlen sehen wir uns gezwungen, den Herbststammtisch am 09.10.2020 abzusagen. Für den Vorstand des Heimatvereins: Rolf Hoffmann
Angesichts wieder steigender Infektionszahlen sehen wir uns gezwungen, den Herbststammtisch am 09.10.2020 abzusagen. Für den Vorstand des Heimatvereins: Rolf Hoffmann
Autor unbekannt
Wenn ich einen Haufen Löwenzahn sehe, ist es für mich eine Menge Unkraut, das meinen Garten überwuchert. Meine Kinder sehen Blumen für Mama und weiße Fallschirmchen, die man lustig in die Luft pusten kann.
Wenn ich einen alten Landstreicher sehe, der mich anlächelt, dann ist es für mich eine übel riechende, schmutzige Person, die wahrscheinlich Geld von mir will, weshalb ich gleich in eine andere Richtung schaue. Meine Kinder sehen jemand, der sie anlächelt und lächeln zurück.
Wenn ich Musik höre, die mir gefällt, dann fällt mir ein, dass ich kein Taktgefühl habe und keine Töne treffe, also sitze ich still da und lausche. Meine Kinder fühlen den Rhythmus und bewegen sich dazu. Sie singen die Worte. Wenn sie sie nicht kennen oder verstehen, denken sie sich ihre eigenen aus.
Wenn ich heftigen Wind auf meinem Gesicht spüre, schütze ich mich dagegen. Ich denke daran, dass der Wind meine Frisur durcheinander bringt und mich beim Vorwärtskommen behindert. Meine Kinder schließen ihre Augen, breiten ihre Arme aus und lassen sich von dem Wind schieben bis sie lachend zu Boden fallen.
Wenn ich bete sage ich “Herr” und “Allmächtiger” und “Gib’ mir dies” und “Schenke mir das”. Meine Kinder sagen: „Hallo Gott! Das war ein cooler Tag heute. Ich hab’ so viel Spaß gehabt.“
Wenn ich eine Matschgrube sehe, gehe ich um sie herum. Ich sehe verdreckte Schuhe und Kleider und schmutzige Teppiche. Meine Kinder setzen sich hinein. Sie sehen Dämme, die man bauen könnte, Flüsse, die man überqueren könnte und Würmer, mit denen man spielen kann.
Ich frage mich, ob uns die Kinder geschenkt sind, damit wir sie lehren – oder damit wir von ihnen lernen?
.. wenn Bürger nicht einmal einen Abend im Jahr tolerieren, dass es in der Nachbarschaft lauter wird? Konkret ist die Rede vom Sommerfest, das die Offsteiner Vereine gerne wieder ausgerichtet hätten. 2015 mit großem Zuspruch wiederbelebt, musste das Fest schon 2016 kurzfristig abgesagt werden. Ein Nachbar des Heimatvereinsgeländes, auf dem das Sommerfest traditionell stattfinden sollte, war mit einem Einspruch beim Verwaltungsgericht Mainz gegen den aus seiner Sicht unzumutbaren Lärm vorgegangen. Das Verwaltungsgericht hatte die Veranstaltung 2015 zwar im Grundsatz genehmigt, auch mit Verweis auf das „seltene“ Ereignis, der Verbandsgemeinde als Genehmigungs- und Kontrollbehörde aber Auflagen gemacht, deren Einhaltung diese nicht garantieren konnte. Diese Auflagen wurden in einem weiteren Urteil im Laufe des letzten Jahres bestätigt, so dass die Verbandsgemeinde keine Möglichkeit sah, das Fest in diesem Jahr wieder zu genehmigen. Sie haben die Absage der Gemeinde sicherlich im Amtsblatt gelesen.
Uns haben zahlreiche Kommentare erreicht, die diese Entwicklung bedauern und wenig Verständnis für die Position unseres Nachbarn zeigen. Dem kann sich der Vorstand des Heimatvereins nur anschließen. Und auch der Ansatz, das Sommerfest auf den Kerweplatz zu verlegen, ist aus unserer Sicht nicht sinnvoll. Auch dort gibt es Nachbarn, die zum Glück toleranter sind, und bei Veranstaltungen die Augen oder Ohren zudrücken – im Interesse der Gemeinschaft und eines aktiven Dorflebens. Das kann aber kein Grund sein, ihnen nach dem St. Floriansprinzip alle Veranstaltungen im Dorf vor die Nase bzw. Ohren zu setzen, weil andere weniger tolerant sind.
Wie soll Gemeinschaft entstehen, wenn es keine gemeinschaftlichen Feste im Dorf mehr gibt?
Die Frage bleibt natürlich bestehen und treibt uns im Vorstand des Heimatvereins um. Ein lebendiges Dorf ohne Feste – kaum vorstellbar. Gemeinsam feiern, so wie es in Dörfern schon immer der Fall war und wie es zum Dorfleben schon immer dazugehört. „Wir sind Dorfkinder und wir sind stolz darauf“ tat eine Gruppe in den letzten Jahren beim Kerweumzug kund. Diesem Lebensgefühl sehen wir uns als Vorstand des Heimatvereins verpflichtet. Und wir werden unser Möglichstes tun es zu unterstützen. Auch in Zukunft. Auch auf dem Platz vor dem Heimatmuseum.
Ihr Vorstand des Heimatvereins
Um die Erinnerung an den Beginn des 1.Weltkrieges und dessen Folgen wach zu halten, hat der Heimatverein Offstein in seinem Museum Schicksale von Personen die in Offstein durch das Kriegsgeschehen besonders betroffen waren in einer Ausstellung dokumentiert. In diesem Fotobuch wird an den Gefreiten Heinrich Göttnauer erinnert, der ab dem 20. April 1916 als vermisst gemeldet wurde.
Der in Weinheim bei Alzey am 28.März 1906 geborene Otto Göttnauer hatte Offsteiner Wurzeln. Aein Vater Heinrich sowie dessen Brüder Georg und Jakob stammten aus einer katholischen Familie in Offstein. In Offstein kamen Ottos Schwestern zur Welt, 1909 Maria Sybilla und 1915 Katharina Gertrude.
In der Jubiläumsausgabe, “Heimatjahrbuch 2015 des Landkreises Alzey-Worms” ist der Heimatverein mit einem Artikel über das Schicksal der Familie Göttnauer im 1.Weltkrieg vertreten.
Am Anfang dieser Kirchengeschichte steht nur eine Urkunde von 1212. Nicht etwa die Urkunde über den Bau des Gotteshauses, also eine Art Geburtsurkunde, nein es handelt sich um die bischöfliche Bestätigung einer Inkorporation der bereits bestehenden Kirche und der Pfarrei in Offstein ins St. Cyriakusstift in Neuhausen. 1212 bis 2012 – ein Zeitraum von 800 Jahren gibt wahrlich Anlass zur Feier der ersten urkundlichen Erwähnung einer Kirche in unserem Dorf, gleichzeitig aber auch zur Feier des 230-jährigen Bestehens des 1782 neu erbauten Gotteshauses.
JHS 1710 (Jesus hominum salvator und die Jahreszahl 1710) steht auf dem Schlussstein des gewölbten, sandsteinernen Türsturzes über dem Eingang zur evangelischen Kirche in Offstein. Dies ist wohl der deutlichste Hinweis auf die Bauzeit dieses Gotteshauses. Damit ist zwar der Zeitraum der Errichtung eng eingegrenzt, unbekannt bleibt aber trotzdem das Jahr des Baubeginns und der Fertigstellung. Wir wissen nicht, ob die Fundamente und ein Teil der Außenwände vielleicht schon im Vorjahr angelegt wurden und die Jahreszahl im Schlussstein nur mit der Herstellung des Eingangs zusammenhängt. Wäre ein Grundstein mit Urkunde gelegt und bekannt, so wäre ein Teil der offenen Fragen beantwortet.
Zu allen Zeiten, bei allen Völkern war es stets Sitte und Gebrauch, das, was die Menschenseele an Freud und Leid erfüllte, in Musik und Gesang zum Ausdruck zu bringen. Besonders wir Deutsche sind darin allezeit führend gewesen. Wohl in keiner Gegend unseres Vaterlandes erfreut sich der Gesang stärkerer Pflege als an dem stolzen Rheinstrom.
„Den Schatz, den weiß nun niemand als Gott und ich allein!“ so spricht der trutzige Hagen des wundersamen Nibelungenliedes in Todesnot. Lassen wir die Auslegung gelten: Der Schatz der deutschen Treue und des deutschen Volkstums ruht im deutschen Rhein.
In unzähligen Liedern singt der Rheinländer und der Pfälzer immer wieder das Lob seiner trauten Heimat, der strahlenden Schönheit seines Rheines, seiner Berge, Dome und Burgen, seiner schönen Frauen und seines edlen perlenden Weines.
Eine 1200-Jahrfeier soll und muß Anlaß sein für eine rückschauende Betrachtung der Orts- geschichte. Gerade bei einem solchen Ereignis tauchen viele Fragen auf, die mit der Entstehung und Entwicklung des Dorfes zusammenhängen. Alt und Jung möchten unterrichtet werden darüber, was sich in früheren Jahrhunderten ereignete, wie damals die Menschen lebten und wie unser Dorf ausgesehen hat. Es ist jedoch sehr schwer, das Dunkel der vergangenen Jahrhunderte aufzuhellen. Sehr viele wichtige und zweifellos historisch sehr interessante Ereignisse und Begebenheiten sind unbekannt und keine Anzeichen deuten mehr auf sie hin. Menschen kamen und vergingen und auch das von ihnen Geschaffene unterlag der Vergänglichkeit und Vergessenheit. Geblieben ist nur der ewige Lauf der Natur, menschliches, tierisches und pflanzliches Leben zu erwecken und es nach Ablauf der Lebenszeit wieder zurückzugeben in die Ewigkeit.
Ein großer Umbruch ergab sich nach dem Neuausbau der Straßen in Offstein. Dieses neue Erscheinungsbild veranlasste die Verantwortlichen des Vereins über neue Ziele nachzudenken. Neue Zielsetzungen erforderten auch einen neuen Vereinsnamen. So wurde am 16.02.1990 aus dem Verein für Dorfverschönerung, Natur und Landschaftspflege der Heimatverein Offstein e. V. Die Mitglieder wollten sich nicht nur mit der Dorfverschönerung, sondern auch mit der Brauchtumspflege befassen. In dieser Zeit wurden Schautafeln aufgestellt und mit dem Sammeln historischer Bilder begonnen. So entwickelte sich der Verein stetig weiter und konnte weit über hundert Mitglieder zählen.
Im Jahr 1994 wurde aus einer Idee einen Ständebaum zu errichten Wirklichkeit. Auf dem neu hergerichteten Marktplatz wurde im Rahmen der Kerwe dieser Baum vorgestellt und im Anschluss aufgestellt.
Die Aktion “lose Bäume am Bachufer” wurde ins Leben gerufen. Ebenfalls sollten die Ortseingänge überprüft werden um dort ein angemessenes Erscheinungsbild zu schaffen. Als Informationsplattform (es gab noch kein Internet) sollte ein Schaukasten aufgestellt werden. Entlang der Bachläufe wurden Nistkästen für die heimische Vogelwelt aufgehängt und in jedem Frühjahr eines Jahres gereinigt und überprüft. Unter dem Motto “Interesse ist gut, Beteiligung ist besser” warb der Verein aktiv um weitere Mitglieder. So veranstaltete man am 02. Mai 1981 den ersten “Geranienmarkt”. Mit der Aktion “unser Dorf soll schöner werden”, wurden Pflanzkübel und Pflanzkästen aufgestellt. Vom Verein wurden Wanderungen organisiert um dem Bürger die schöne heimische Natur näher zu bringen. Weinwanderungen, Informationsveranstaltungen und vogelkundliche Wanderungen wurden angeboten. An den neu angelegten Wanderwegen wurde Sitzbänke aufgestellt, die den Wanderer zur Rast einluden.
Am 05.06.1979 trafen sich interessierte Bürger im Gasthaus zum Markgrafen. Eingeladen waren alle Offsteiner, ging es doch darum einen neuen Verein zu gründen. Die Idee einen “Dorfverschönerungsverein” zu gründen, hatte Herr Karl Otto Heimers. Ziel dieses ersten Zusammentreffens war es, dem Verein einen Namen zu geben und die Zielsetzung zu vereinbaren. Aus den Vorschlägen zur Namensvergabe kristallisierte sich “Verein für Dorfverschönerung, Natur und Landschaftspflege” heraus. Das Hauptziel sollte die Erhaltung und Steigerung des Wohnwertes der Gemeinde sein. Erreicht werden sollte dieses Ziel durch die Anpflanzung und Kultivierung von nicht genutzten Flächen im Offsteiner Gemarkungsbereich und an den Bachläufen. Weiterhin wurde vereinbart einen Vogellehrpfad und verschiedene Wanderwege anzulegen.
Bereits am 20.06.1979 wurde in einer öffentlichen Sitzung die Wahl des Vorstandes anberaumt. Als ersten Vorsitzenden wählte man damals Herrn Armin Burkhardt, zu seinem Stellvertreter wurde Herr Rudolf Zimmer gewählt. Schriftführer wurde Herr Heinrich Schmitt, Kassenwart Herr Walter Knab. Außerdem gab es noch 5 Beisitzer. Als erste Aufgabe wurde der Vorstand damit beauftragt die Vereinssatzung auszuarbeiten. Zu diesem Zeitpunkt bestand der Verein aus 13 Mitgliedern. Am 28.08.1979 wurde dann die Satzung beschlossen und die Eintragung in das Vereinsregister beantragt. Es wurde vereinbart aktiv Mitgliederwerbung zu betreiben. So konnte man bereits zum Ende des Jahres 52 Offsteiner Bürger auf der Liste zählen.
Hofrat Professor
Heinrich Ordenstein
Menschenfreund, Musiker, Mäzen
Dieses Buch ruft den aus Offstein stammenden Heinrich Ordenstein und seine Lebensleistung für die Musik wieder ins Gedächtnis. Es zeichnet das Portrait eines außergewöhnlichen Mannes der seiner Zeit soviel Gutes gegeben hat.
Er spielte schon mit fünfzehn Jahren bei einem öffentlichen Konzert erfolgreich den Solopart in Mendelssohns Klavierkonzert Nr. 1 und ging ab da konsequent den süßsauren Weg zum pianistischen Virtuosentum. Bereits der junge Mann erntete glänzende Erfolge als Solist in Deutschlands und Europas Konzertsälen. Er trat als Klavierbegleiter etlicher berühmter Instrumentalvirtuosen und Sänger auf. Als gefragter Lehrer wurde er schon früh an angesehene Konservatorien berufen, bevor er sein eigenes gründete. Seine Musikbildungsanstalt führte er binnen weniger Jahre erfolgreich zu hohem internationalen Ansehen. Sowohl den Dozenten, wie auch den Schülern gab er Maßstäbe für eine umfassende musikalische Ausbildung zur Hand, die vielfach noch heute gültig sind.
Fotobuch Fleischmann Feuerfest,
Dipl. Ing. Wolfgang Weißbrodt
Eine Unternehmerpersönlichkeit die über Jahrzehnte die Entwicklung der Firma Fleischmann Feuerfest mitgestaltete und prägte. Seine handwerklichen Fähigkeiten im Metallbau und damit verbunden die quasi serienmäßige Herstellung von Tonhäuschen sowie andere Aktivitäten bringen dies besonders deutlich zum Ausdruck. Ihm ist es zu verdanken, dass die Ära “Fleischmann Feuerfest” in Offstein noch lange präsent sein wird. Der Heimatverein wird die Erinnerung in Verbindung mit dem ehemaligen Tonwerk und dessen Vorgänger- bzw. Nachfolge- Unternehmen bewahren und pflegen.