Am letzten Freitag, den 13.06.2024, waren wir wieder mit den 4ten-Klassen der Grundschule am Engelsberg entlang des Reisbaches unterwegs. Bei wolkenlosem Himmel und hohen Temperaturen waren in diesem Jahr nur wenige Vögel zu sehen und zu hören. Zwar machten, wie fast immer, Mönchsgrasmücken, Ringeltauben und Rabenkrähen auf sich aufmerksam, aber gerade am Anfang der Tour war es das schon. Und so konzentrierte sich das Interesse der Kinder mehr auf die Insektenwelt. Der Kescher von Karl Müller, unserem langjährigen Begleiter vom BUND/Nabu, war hoch begehrt. Mit ihm wurden Fliegen, Spinnen und Käfer gefangen, um sie anschließend in den ausgeteilten Becherlupen in Ruhe zu betrachten. Zum Glück ist Karl Müller auch auf diesem Gebiet recht gut bewandert und konnte die meisten Fragen der Kinder fachkundig beantworten. Marienkäfer, Schachbrettfalter, Azurjungfern und Springspinnen wurden in den Becherlupen ausführlich begutachtet. Das Highlight aus der Insektenwelt war ein Distelfalter. Diese Wanderfalterart kommt in ganz Europa, Nordafrika, Asien, Nordamerika und Australien vor und legt bei ihren Wanderungen weite Strecken zurück, indem sich die Falter vom Wind tragen lassen. Da die Winter bei uns für die Distelfalter zu kalt sind, hatten wir einen Gast aus den warmen Mittelmeergebieten vor uns, der schon die Alpen überquert hatte.
Der Offsteiner Jagdpächter, Herr Vassiliadis, erwartete uns an der Pumpstation, unserem üblichen Rastplatz, wo er einen Info-Stand eingerichtet hatte. Er erklärte wie man sich in Feld und Flur verhalten soll und zeigte anschaulich warum nur eine kurze Leine für Hunde Jungwild wie Kitze wirklich schützt. Das passte umso besser, als wir gleich hinter dem Ortsausgang schon ein Reh gesehen hatten. Herr Vassiliadis hatte auch Kirschen und Getränke für die Kinder dabei, die mit Begeisterung angenommen wurden.
Im weiteren Verlauf der Tour konnten wir im Kiebitz-Schutzgebiet hinter den Klärteichen etliche Jung-Kiebitze beobachten, die dort ausgewildert werden. Auch Weißstörche, Graureiher und eine Rohrweihe zeigten sich auf dem Rückweg noch.
Gegen 11:30 Uhr waren wir wieder am Heimatmuseum zurück. Für die 26 Viertklässler war es ein spannender Morgen mit vielen neuen Eindrücken zur Vogel- und Insektenwelt rund um Offstein.
Am Ende der Tour gab es für alle Kinder eine Urkunde, die ihre Teilnahme am GEO-Tag der Natur dokumentiert. Unser besonderer Dank gilt Karl Müller, der uns seit Jahren als sachkundiger Führer begleitet.
Rolf Hoffmann für den Vorstand des Heimatvereins

Am Anfang dieser Kirchengeschichte steht nur eine Urkunde von 1212. Nicht etwa die Urkunde über den Bau des Gotteshauses, also eine Art Geburtsurkunde, nein es handelt sich um die bischöfliche Bestätigung einer Inkorporation der bereits bestehenden Kirche und der Pfarrei in Offstein ins St. Cyriakusstift in Neuhausen. 1212 bis 2012 – ein Zeitraum von 800 Jahren gibt wahrlich Anlass zur Feier der ersten urkundlichen Erwähnung einer Kirche in unserem Dorf, gleichzeitig aber auch zur Feier des 230-jährigen Bestehens des 1782 neu erbauten Gotteshauses.
JHS 1710 (Jesus hominum salvator und die Jahreszahl 1710) steht auf dem Schlussstein des gewölbten, sandsteinernen Türsturzes über dem Eingang zur evangelischen Kirche in Offstein. Dies ist wohl der deutlichste Hinweis auf die Bauzeit dieses Gotteshauses. Damit ist zwar der Zeitraum der Errichtung eng eingegrenzt, unbekannt bleibt aber trotzdem das Jahr des Baubeginns und der Fertigstellung. Wir wissen nicht, ob die Fundamente und ein Teil der Außenwände vielleicht schon im Vorjahr angelegt wurden und die Jahreszahl im Schlussstein nur mit der Herstellung des Eingangs zusammenhängt. Wäre ein Grundstein mit Urkunde gelegt und bekannt, so wäre ein Teil der offenen Fragen beantwortet.



