Am letzten Freitag, den 16.06.2023, stand wieder unsere jährliche Exkursion zum Thema Artenvielfalt auf dem Programm. Zusammen mit der vierten Klasse der Grundschule am Engelsberg waren wir entlang des Reisbaches (Waresgraben) unterwegs, um unsere Vogelwelt zu erkunden. Nach einer kurzen Einführung am Heimatmuseum zum Verhalten in Feld und Flur durch Carl-Christian Prinz, den Offsteiner Jagdpächter, führte uns unser Weg bis an die Klärteiche der Zuckerfabrik und in einem weiten Bogen nach Offstein zurück. „Welcher Vogel singt da? Was fliegt dort?“ waren die Fragen, die Klaus Müller vom BUND/Nabu fachkundig beantwortete. Wahrscheinlich auf Grund der hohen Temperaturen waren nicht ganz so viele Vögel zu hören, wie in mach anderen Jahren. Dennoch kamen wir auf 18 Vogelarten, darunter erstmals ein Bienenfresser und nach vielen Jahren wieder ein Mauersegler. Kiebitze waren in diesem Jahr leider nicht zu sehen oder hören, auch nicht an dem speziell für sie eingerichteten Vogelschutzgebiet hinter den Klärteichen der Zuckerfabrik. Dafür ließ, wie bisher fast jedes Jahr, ein Kuckuck seinen charakteristischen Ruf hören.
Während wir die Vögel meist nur aus der Entfernung beobachten können, sind uns die Insekten im hohen Gras am Wegesrand auf der Erkundungstour deutlich näher und leichter zu beobachten. Mit Becherlupen, die wir zu Beginn ausgeteilt hatten, machten sich die Kinder auf die Jagd nach ihnen. Zum Glück ist unser langjähriger Begleiter und Vogelexperte Klaus Müller auch auf diesem Gebiet recht gut bewandert und konnte die meisten Fragen der Kinder fachkundig beantworten. Feuerwanzen, Grillen, Ameisen, Feuerkäfer, Wildbienen, Mücken, Wanzen und Spinnen wurden gefangen und in den Becherlupen begutachtet. Wer den Kescher von Herr Müller ergattern konnte, ging auf die Jagd nach Schachbrettfaltern, Kohlweißlingen und anderen Fluginsekten. Highlight unter den Insekten war ein Distelfalter, eine Wanderfalterart, die weite Strecken zurücklegen kann.
Für die 15 Viertklässler, die sehr aufmerksam und interessiert waren, war es ein spannender Tag, an dem neben den Vögeln auch die Insektenwelt Interessantes zu bieten hatte. Am Ende der Tour gab es für alle Kinder eine Urkunde, die ihre Teilnahme am GEO-Tag der Natur dokumentiert.
Unser Dank gilt Frau Reielts, der Lehrerin der 4ten Klassen, die aufpasste, dass uns kein Schüler abhanden kam und natürlich Herrn Klaus Müller und Herrn Carl-Christian Prinz, die uns seit Jahren auf der Tour begleiten und ohne deren Fachwissen die Veranstaltung nicht möglich wäre.
Rolf Hoffmann für den Vorstand des Heimatvereins

Am Anfang dieser Kirchengeschichte steht nur eine Urkunde von 1212. Nicht etwa die Urkunde über den Bau des Gotteshauses, also eine Art Geburtsurkunde, nein es handelt sich um die bischöfliche Bestätigung einer Inkorporation der bereits bestehenden Kirche und der Pfarrei in Offstein ins St. Cyriakusstift in Neuhausen. 1212 bis 2012 – ein Zeitraum von 800 Jahren gibt wahrlich Anlass zur Feier der ersten urkundlichen Erwähnung einer Kirche in unserem Dorf, gleichzeitig aber auch zur Feier des 230-jährigen Bestehens des 1782 neu erbauten Gotteshauses.
JHS 1710 (Jesus hominum salvator und die Jahreszahl 1710) steht auf dem Schlussstein des gewölbten, sandsteinernen Türsturzes über dem Eingang zur evangelischen Kirche in Offstein. Dies ist wohl der deutlichste Hinweis auf die Bauzeit dieses Gotteshauses. Damit ist zwar der Zeitraum der Errichtung eng eingegrenzt, unbekannt bleibt aber trotzdem das Jahr des Baubeginns und der Fertigstellung. Wir wissen nicht, ob die Fundamente und ein Teil der Außenwände vielleicht schon im Vorjahr angelegt wurden und die Jahreszahl im Schlussstein nur mit der Herstellung des Eingangs zusammenhängt. Wäre ein Grundstein mit Urkunde gelegt und bekannt, so wäre ein Teil der offenen Fragen beantwortet.



