Die Plätze im Heimatmuseum waren bis auf den letzten Platz belegt, als der Heimatverein am Mittwoch, 21.11.2018, einen Festakt zu Ehren des gebürtigen Offsteiners Leopold Ordenstein ausrichtete. Dieser promovierte vor 150 Jahren an der Sorbonne in Paris und beschrieb in seiner Promotionsschrift erstmals eine Krankheit, die heute als MS (Multiple Sklerose) bekannt ist.
Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, deren Grußwort der erste Vorsitzende des Heimatvereins, Dr. Karl Heimers, nach der Begrüßung verlas. Das Grußwort der Verbandsgemeinde überbrachte deren erster Beigeordneter Walter Hahn.
Prof. Dr. Helmar Lehmann, Leiter der AG Neuroinflammation und neuromuskuläre Erkrankungen an der Universitätsklinik Köln hielt die Laudatio und berichtete über den Stand der Forschung.
Sein historischer Abriss über das Wirken Leopold Ordensteins stieß auch bei den anwesenden Mitgliedern der MS-Selbsthilfegruppen aus Worms, Mainz und Grünstadt auf offensichtliches Interesse und wurde wohlwollend kommentiert: „Wir hören ja öfter Vorträge über MS, aber das war auch für uns neu und der Vortrag war in erfrischender Weise anders, als das was wir sonst hören“. Dieter Korfmann, Geschäftsführer des Landesverbandes der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, bat um Fotos und wird in der Verbandszeitschrift über den Abend berichten.
Den musikalischen Rahmen gestalteten Schüler der Lucie-Kölsch-Musikschule der Stadt Worms. Neben den Musikern danken wir an dieser Stelle auch Gary Fuhrmann, der dies als stellvertretender Leiter der Musikschule möglich gemacht hatte.
Nach dem offiziellen Teil lud der Heimatverein zu einem geselligen Ausklang bei einem Glas Sekt und Schnittchen ein. Fast alle Gäste nahmen diese Einladung gerne an und nutzten die Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und Gespräche zu führen. So verließen die letzten Besucher erst nach 22 Uhr das Heimatmuseum.
Der Vorstand des Heimatvereins bedankt sich an dieser Stelle bei allen Gästen und allen Helfern. Insbesondere gilt der Dank natürlich Prof. Dr. Lehmann, der den Abend durch seine Initiative und seine medizinhistorische Forschung erst möglich gemacht hat.
Ihr Vorstand des Heimatvereins
Hier können Sie den Artikel der Wormser Zeitung lesen.
Am Anfang dieser Kirchengeschichte steht nur eine Urkunde von 1212. Nicht etwa die Urkunde über den Bau des Gotteshauses, also eine Art Geburtsurkunde, nein es handelt sich um die bischöfliche Bestätigung einer Inkorporation der bereits bestehenden Kirche und der Pfarrei in Offstein ins St. Cyriakusstift in Neuhausen. 1212 bis 2012 – ein Zeitraum von 800 Jahren gibt wahrlich Anlass zur Feier der ersten urkundlichen Erwähnung einer Kirche in unserem Dorf, gleichzeitig aber auch zur Feier des 230-jährigen Bestehens des 1782 neu erbauten Gotteshauses.
JHS 1710 (Jesus hominum salvator und die Jahreszahl 1710) steht auf dem Schlussstein des gewölbten, sandsteinernen Türsturzes über dem Eingang zur evangelischen Kirche in Offstein. Dies ist wohl der deutlichste Hinweis auf die Bauzeit dieses Gotteshauses. Damit ist zwar der Zeitraum der Errichtung eng eingegrenzt, unbekannt bleibt aber trotzdem das Jahr des Baubeginns und der Fertigstellung. Wir wissen nicht, ob die Fundamente und ein Teil der Außenwände vielleicht schon im Vorjahr angelegt wurden und die Jahreszahl im Schlussstein nur mit der Herstellung des Eingangs zusammenhängt. Wäre ein Grundstein mit Urkunde gelegt und bekannt, so wäre ein Teil der offenen Fragen beantwortet.



