18.06. Jugendstil lockt Besucher ins Heimatmuseum
Die Sonderausstellung und Tauschbörse zu Jugendstilfliesen der Offsteiner Tonwerke, die der Heimatverein als Veranstaltung im Rahmen des Festprogramms „200 Jahre Rheinhessen“ am letzten Samstag ausrichtete, erwies sich als Publikumsmagnet. Der Heimatverein konnte zahlreiche Besucher begrüßen, die sich die Ausstellung und die Prachtstücke der Tauschbörse ansahen.
Der 1. Vorsitzende des Heimatvereins , Herr Dr. Heimers, eröffnete die Ausstellung mit den Verweis auf Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein, der in Bad Nauheim eine Badeanlage errichten ließ, die heute mit zu den besterhaltenen Beispielen für die Pracht Offsteiner Jugendstilfliesen gehört. So war es dem Heimatverein auch eine besondere Freude, dass der Vorstand der Stiftung Sprudelhof, Herr Thielmann, den Weg nach Offstein gefunden hatte. Er hatte dem Heimatverein die Aufnahmen ermöglicht, die als großformatige Abzüge den Besuchern einen umfassenden Einblick über die Verwendung der Offsteiner Jugenstilfliesen in der historischen Bad Nauheimer Badeanlage gaben.
Mit Herr Dr. Reuter und Familie Sippel aus Gimbsheim waren auch die Leihgeber der beiden privaten Sammlungen anwesend , die das Kernstück der Sonderausstellung sind. In Vertretung des verhinderten Verbandsbürgermeisters unterstrich Herr Hahn, als Beigeordneter der Verbandsgemeinde Monsheim, in seinem Grußwort die Einzigartigkeit der Offsteiner Fliesen und der Ausstellung und lobte die gelungene Präsentation. Mehr als 10 Aussteller aus Deutschland und dem benachbarten Ausland hatte sich eingefunden und zeigten auf der Veranstaltungsfläche des Heimatmuseums ihre Schätze. Einige der Besucher nutzten die Gelegenheit um ein prachtvolles Stück Jugendstil für zuhause zu erwerben.
Die Sonderausstellung wird noch bis Ende Juli im Heimatmuseum zu sehen sein. Die Öffnungszeiten sind dienstags, vom 10:00 – 12:00 Uhr und von 18:00 – 19:00 Uhr (außer an Feiertagen). Für Gruppen öffnen wir gerne auch nach Vereinbarung zu anderen Zeiten.
Der Heimatverein dankt auf diesem Wege noch einmal allen Beteiligten, die mit ihrem Einsatz, der Erlaubnis zu fotografieren und ihren Leihgaben die Ausstellung erst möglich gemacht haben.
Am Anfang dieser Kirchengeschichte steht nur eine Urkunde von 1212. Nicht etwa die Urkunde über den Bau des Gotteshauses, also eine Art Geburtsurkunde, nein es handelt sich um die bischöfliche Bestätigung einer Inkorporation der bereits bestehenden Kirche und der Pfarrei in Offstein ins St. Cyriakusstift in Neuhausen. 1212 bis 2012 – ein Zeitraum von 800 Jahren gibt wahrlich Anlass zur Feier der ersten urkundlichen Erwähnung einer Kirche in unserem Dorf, gleichzeitig aber auch zur Feier des 230-jährigen Bestehens des 1782 neu erbauten Gotteshauses.
JHS 1710 (Jesus hominum salvator und die Jahreszahl 1710) steht auf dem Schlussstein des gewölbten, sandsteinernen Türsturzes über dem Eingang zur evangelischen Kirche in Offstein. Dies ist wohl der deutlichste Hinweis auf die Bauzeit dieses Gotteshauses. Damit ist zwar der Zeitraum der Errichtung eng eingegrenzt, unbekannt bleibt aber trotzdem das Jahr des Baubeginns und der Fertigstellung. Wir wissen nicht, ob die Fundamente und ein Teil der Außenwände vielleicht schon im Vorjahr angelegt wurden und die Jahreszahl im Schlussstein nur mit der Herstellung des Eingangs zusammenhängt. Wäre ein Grundstein mit Urkunde gelegt und bekannt, so wäre ein Teil der offenen Fragen beantwortet.



