20.03. Und auch diesmal hat der Drache die Sonne wieder freigegeben.
Am vergangenen Donnerstag und Freitag bot der Heimatverein Interessierten im Weingut Heimers ein zweiteiliges Programm rund um das seltene Himmelsereignis der Sonnenfinsternis. Schon am Donnerstagabend gab es einen Vortrag, der die astronomischen Grundlagen erklärte und anhand einer PC-gestützten Simulation und Videos vergangener Finsternisse auf das Ereignis vorbereitete.
Bei einem wolkenfreien Himmel konnten Interessierten dann am Freitag ab 9:30 Uhr die Sonnenfinsternis gefahrlos in der Projektion eines Teleskops oder auf einer Leinwand live zu beobachten. Die 80 Schüler der Grundschule am Engelsberg nahmen das Angebot mit großer Begeisterung auf, ließen sich das Teleskop erklären und nutzten die Videoprojektion, um mit ihren Lehrerinnen das zuvor in der Schule erarbeitete Wissen in natura zu vertiefen. Der altchinesische Mythos vom sonnefressenden Himmelsdrachen wurde von ihnen mit ebenso viel Begeisterung aufgenommen wie die Geschichte über die Chippewa-Indianer, die versuchten die Sonne mit brennenden Pfeilen wieder anzuzünden. Nachdem die Sonnenfinsternis, die bei uns nur als partielle Finsternis zu sehen war, ihren Höhepunkt überschritten hatte, zeigte der Heimatverein auf der Projektionswand einen Livestream aus Spitzbergen, das in der Zone der totalen Verfinsterung lag. Wer bis dahin ausgehalten hatte, bekam die spektakulären Effekte zu sehen, die nur bei einer totalen Sonnenfinsternis sichtbar werden: Unmittelbar vor Eintritt der totalen Verdunkelung erzeugten die letzten Sonnenstrahlen einen tollen Diamantring-Effekt und nach einem kurzen Moment totaler Dunkelheit leuchtete spektakulär die Sonnenkorona auf, die oberste Schicht der Sonnenatmosphäre. Selbst rot leuchtende Protuberanzen waren rund um den dunklen Mond zu erkennen. Ähnlich tolle Bilder werden wir erst 2026 in Europa wieder sehen können. Der Heimatverein freut sich, dass beide Veranstaltungen über die Ortsgrenzen hinaus auf Interesse stießen und Besucher anzogen.
Bericht: Rolf Hoffmann
Am Anfang dieser Kirchengeschichte steht nur eine Urkunde von 1212. Nicht etwa die Urkunde über den Bau des Gotteshauses, also eine Art Geburtsurkunde, nein es handelt sich um die bischöfliche Bestätigung einer Inkorporation der bereits bestehenden Kirche und der Pfarrei in Offstein ins St. Cyriakusstift in Neuhausen. 1212 bis 2012 – ein Zeitraum von 800 Jahren gibt wahrlich Anlass zur Feier der ersten urkundlichen Erwähnung einer Kirche in unserem Dorf, gleichzeitig aber auch zur Feier des 230-jährigen Bestehens des 1782 neu erbauten Gotteshauses.
JHS 1710 (Jesus hominum salvator und die Jahreszahl 1710) steht auf dem Schlussstein des gewölbten, sandsteinernen Türsturzes über dem Eingang zur evangelischen Kirche in Offstein. Dies ist wohl der deutlichste Hinweis auf die Bauzeit dieses Gotteshauses. Damit ist zwar der Zeitraum der Errichtung eng eingegrenzt, unbekannt bleibt aber trotzdem das Jahr des Baubeginns und der Fertigstellung. Wir wissen nicht, ob die Fundamente und ein Teil der Außenwände vielleicht schon im Vorjahr angelegt wurden und die Jahreszahl im Schlussstein nur mit der Herstellung des Eingangs zusammenhängt. Wäre ein Grundstein mit Urkunde gelegt und bekannt, so wäre ein Teil der offenen Fragen beantwortet.



