In der Woche vor den Osterferien gab es für die Erstklässler der Offsteiner Grundschule wieder eine besondere Beschäftigung: Jedes Kind durfte ein Ei für den Osterbrunnen gestalten.
Am letzten Freitag, dem letzten Schultag vor den Osterferien, fanden sich dann alle Kinder der Grundschule mit ihren Lehrerinnen nach der großen Pause am Heimatmuseum ein, wo schon die österlich geschmückte Brunnenkrone auf sie wartete. Die Eier der Vorjahre waren nach unten gehängt worden, so dass es im Top der Krone Platz für die neuen Eier gab. Jedes Kind durfte sich aussuchen, wo sein Ei seinen Platz finden sollte. Bei dem Wunsch „Ganz nach oben in die Mitte“ mussten die Kinder aber Zugeständnisse an den vorhandenen Platz machen. Nachdem alle Eier aufgehängt waren, wurde die Brunnenkrone von den Kindern zum Flötenspielerbrunnen begleitet, den sie nun bis Ende April schmücken wird.
Als „Hausaufgabe“ für die Osterferien bekamen die Kinder von der Schulleiterin Fr. Gürtler den Auftrag, Eltern und Großeltern das selbst gestaltete Ei am Osterbrunnen zu zeigen. Namensbänder an den Eiern verraten, welches Kind das jeweilige Ei gestaltet hat.
Der Brauch, zur Osterzeit die Brunnen festlich zu schmücken, stammt ursprünglich aus der fränkischen Schweiz und verbreitete sich in den 1970er und 1980er Jahren von dort aus in weitere Regionen. Der Heimatverein pflegt diesen Brauch in Offstein seit 2017. Von Anfang an steuern die Kinder der Grundschule am Engelsberg ihren Teil dazu bei.
Der Heimatverein dankt allen Mitwirkenden für die investierte Zeit und Arbeit, ohne die eine solche Aktion nicht möglich wäre. Insbesondere gilt unser Dank den Schülern und Lehrerinnen der Grundschule sowie der Schulleiterin Fr. Gürtler, die dies seit nunmehr acht Jahren ermöglichen.
Rolf Hoffmann für den Vorstand des Heimatvereins

Am Anfang dieser Kirchengeschichte steht nur eine Urkunde von 1212. Nicht etwa die Urkunde über den Bau des Gotteshauses, also eine Art Geburtsurkunde, nein es handelt sich um die bischöfliche Bestätigung einer Inkorporation der bereits bestehenden Kirche und der Pfarrei in Offstein ins St. Cyriakusstift in Neuhausen. 1212 bis 2012 – ein Zeitraum von 800 Jahren gibt wahrlich Anlass zur Feier der ersten urkundlichen Erwähnung einer Kirche in unserem Dorf, gleichzeitig aber auch zur Feier des 230-jährigen Bestehens des 1782 neu erbauten Gotteshauses.
JHS 1710 (Jesus hominum salvator und die Jahreszahl 1710) steht auf dem Schlussstein des gewölbten, sandsteinernen Türsturzes über dem Eingang zur evangelischen Kirche in Offstein. Dies ist wohl der deutlichste Hinweis auf die Bauzeit dieses Gotteshauses. Damit ist zwar der Zeitraum der Errichtung eng eingegrenzt, unbekannt bleibt aber trotzdem das Jahr des Baubeginns und der Fertigstellung. Wir wissen nicht, ob die Fundamente und ein Teil der Außenwände vielleicht schon im Vorjahr angelegt wurden und die Jahreszahl im Schlussstein nur mit der Herstellung des Eingangs zusammenhängt. Wäre ein Grundstein mit Urkunde gelegt und bekannt, so wäre ein Teil der offenen Fragen beantwortet.



