08.06. Amsel, Drossel, Fink und Star
waren da, als der Heimatverein am letzten Donnerstag mit den Viertklässlern der Grundschule Offstein entlang des Reisbaches (Weidesgraben oder Waresgraben) unterwegs war. Schon zum vierten Mal beteiligte sich der Verein mit der Exkursion am „GEO-Tag der Natur“. Unterstützt wurden wir wieder von Karl Müller vom Naturschutzbund BUND dessen Kenntnis der Vogelwelt es uns ermöglichte, insgesamt 29 Vogelarten an Gesang, Flugbild oder Aussehen zu identifizieren. Aufmerksam protokollierten die Kindert, was da im Geäst und in der Luft zu sehen oder zu hören war. „Mönchsgrasmücke, Dorngrasmücke, Gartengrasmücke, Feldlerche, Goldammer, Kohlmeise, Kuckuck, Rabenkrähe, Star und Turmfalke begleiten uns bei der Tour schon seit 2014“ konnte Rolf Hoffmann vom Heimatverein feststellen. Dafür waren in diesem Jahr auffällig wenige Schwalben zu sehen.
„Manche der Kinder kommen sonst kaum raus in die Natur“ weiß die Klassenlehrerin Fr. Schubert . Umso interessierter beobachteten sie, wie eine Rabenkrähe immer wieder einen Mäusebussard in der Luft attackierte. Obwohl kleiner als der Greifvogel, verfolgte sie ihn über eine weite Strecke und griff immer wieder an.
Erstmals war in diesem Jahr bei der Tour eine Turteltaube zu hören. „Den Vogel haben auch wir bei uns im Revier noch nicht gehört“ stellten Fr. Singh, Hr. Fischer und Hr. Goll vom Jagdschutz Offstein fest. Die Taube hatte sich tief im Gebüsch niedergelassen und so mussten die Kinder ganz leise sein, um sie zu hören. Schon beim Start hatte Herr Fischer eine kurze Einführung zum Verhalten in der Natur gegeben und darauf hingewiesen, dass jedes laute Geräusch die Tiere verscheuchen oder verstummen lassen kann.
„Seit wir die Tour machen haben wir noch nie Rebhühner gesehen“ fiel Rolf Hoffmann auf. Dazu konnte Herr Groll, der als Jagdanwärter im Offsteiner Revier seine Ausbildung zum Jäger absolviert, berichten, dass die Jäger bei einer Zählung nur 6 Brutpaare im Revier feststellen konnten. Der vermeintliche Allerweltsvogel wird leider immer seltener. Die intensive landwirtschaftliche Nutzung der Flächen macht ihm das Leben schwer.
Neben Vögeln weckten Käfer, Falter und Schmetterlinge am Wegesrand immer wieder das Interesse der Kinder. Mit Hilfe von Karl Müller konnten die Kinder Dickkopffalter, Tagpfauenauge, Kohlweißling, Admiral, Heufalter, Zehfalter, Schachbrettfalter, Weichkäfer, Mosaikjungfer, Azurjungfer, Goldfalter, Grashüpfer, Erdhummeln und Steinhummeln auf ihre Liste setzen.
Bei der abschließenden Runde am Heimatmuseum erhielt jedes Kind eine Urkunde, die seine Teilnahme am GEO-Tag der Natur bescheinigt. Der Aktionstag wird jedes Jahr von der Zeitschrift „GEO“ initiiert und ist Anstoß für über hundert großen und kleinen Veranstaltungen. An der Zentralveranstaltung beteiligen sich namhafte Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen und spüren der Artenvielfalt der Natur, ihren Lebensräumen und deren Veränderungen nach. Und so dürfen sich die Offsteiner Grundschüler als Nachwuchsforscher in einer großen Forschercommunity fühlen.
Ihr Vorstand des Heimatvereins
Unser GEO-Tag ist auch auf der offiziellen Internetseite von GEO präsent.
Hier können Sie den Artikel der Wormser Zeitung lesen.
Am Anfang dieser Kirchengeschichte steht nur eine Urkunde von 1212. Nicht etwa die Urkunde über den Bau des Gotteshauses, also eine Art Geburtsurkunde, nein es handelt sich um die bischöfliche Bestätigung einer Inkorporation der bereits bestehenden Kirche und der Pfarrei in Offstein ins St. Cyriakusstift in Neuhausen. 1212 bis 2012 – ein Zeitraum von 800 Jahren gibt wahrlich Anlass zur Feier der ersten urkundlichen Erwähnung einer Kirche in unserem Dorf, gleichzeitig aber auch zur Feier des 230-jährigen Bestehens des 1782 neu erbauten Gotteshauses.
JHS 1710 (Jesus hominum salvator und die Jahreszahl 1710) steht auf dem Schlussstein des gewölbten, sandsteinernen Türsturzes über dem Eingang zur evangelischen Kirche in Offstein. Dies ist wohl der deutlichste Hinweis auf die Bauzeit dieses Gotteshauses. Damit ist zwar der Zeitraum der Errichtung eng eingegrenzt, unbekannt bleibt aber trotzdem das Jahr des Baubeginns und der Fertigstellung. Wir wissen nicht, ob die Fundamente und ein Teil der Außenwände vielleicht schon im Vorjahr angelegt wurden und die Jahreszahl im Schlussstein nur mit der Herstellung des Eingangs zusammenhängt. Wäre ein Grundstein mit Urkunde gelegt und bekannt, so wäre ein Teil der offenen Fragen beantwortet.



