Die Reinigung der Nistkästen entlang des Eisbaches ist die älteste noch jährlich durchgeführte Aktion des Heimatvereins. Sie wollten wir auch in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen nicht ausfallen lassen. Und mit Unterstützung des Offsteiner Jagdpächters Karl-Christian Prinz gelang uns das auch unter Einhaltung aller Auflagen. Herr Prinz und seine Familie übernahm die Seite an der Rosengartenmühle (Richtung Heppenheim). Das Team brachte seine eigene Leiter mit, so dass sie völlig autark war und keinerlei Kontakt zu den anderen Teilnehmern erforderlich war. Die Seite Richtung Zuckerfabrik teilten sich zwei Teams, die zeitversetzt agierten: Das südliche Ufer des Eisbachs übernahmen Dr. Karl Heimers und Rolf Hoffmann, das nördliche und den Barbarossaplatz Familie Hölter. Dass die Aktion trotz Corona stattfand, gefiel offensichtlich auch dem Wettergott und er bescherte uns strahlenden Sonnenschein.
Insgesamt waren etwas weniger Nistkästen belegt als in den Vorjahren. Dennoch nimmt unsere heimische Vogelwelt die Unterstützung durch den Mensch nach wie vor sehr gerne an, findet sie doch in unserer aufgeräumten und von intensiver Landwirtschaft geprägten Landschaft zunehmend weniger natürlich entstandene Nistgelegenheiten. An zwei unbelegten Holz-Nistkästen fanden wir Spuren von „Baumaßnahmen“. Die Einfluglöcher sind deutlich vergrößert und weisen Bearbeitungsspuren auf. Wir tippen auf einen Specht, der hier einziehen wollte. Das Team von Herr Prinz fand auch einen schlafenden Bilch, der einen Nistkasten als Winterquartier genutzt hat. Die auch Schläfer oder Schlafmäuse genannten Tiere finden in den Nistkästen Schutz für ihre Winterruhe. Besser bekannt sind sie als Siebenschläfer, Haselmaus, Baum-, Maus- und Gartenschläfer. Ein weiterer mit Blättern und einer große Anzahl von Nussschalen gefüllter Nistkasten legt die Vermutung nahe, dass hier ein Bilch schon wieder ausgezogen war.
Wir danken allen die bei der Aktion für die Vogelwelt im Einsatz waren. Insbesondere Herrn Prinz und seiner Familie, die an diesem Tag auch noch bei einer Aktion in Hohen-Sülzen im Einsatz waren. Ohne sie könnten wir die Veranstaltung schon seit Jahren mangels Teilnehmern nicht mehr durchführen.
Die jährliche Aktion des Heimatvereins ist ein Stück gelebter Naturschutz. Gerne würden wir unsere Aktivitäten zum Thema Natur und Umweltschutz ausweiten. Wenn Sie Ideen haben oder mitmachen wollen, melden Sie sich bei einem der Vorstandsmitglieder. Die Kontaktadresse finden Sie auf unserer Homepage https://heimatverein-offstein.de/kontakt/.
Rolf Hoffmann für den Vorstand des Heimatvereins
Am Anfang dieser Kirchengeschichte steht nur eine Urkunde von 1212. Nicht etwa die Urkunde über den Bau des Gotteshauses, also eine Art Geburtsurkunde, nein es handelt sich um die bischöfliche Bestätigung einer Inkorporation der bereits bestehenden Kirche und der Pfarrei in Offstein ins St. Cyriakusstift in Neuhausen. 1212 bis 2012 – ein Zeitraum von 800 Jahren gibt wahrlich Anlass zur Feier der ersten urkundlichen Erwähnung einer Kirche in unserem Dorf, gleichzeitig aber auch zur Feier des 230-jährigen Bestehens des 1782 neu erbauten Gotteshauses.
JHS 1710 (Jesus hominum salvator und die Jahreszahl 1710) steht auf dem Schlussstein des gewölbten, sandsteinernen Türsturzes über dem Eingang zur evangelischen Kirche in Offstein. Dies ist wohl der deutlichste Hinweis auf die Bauzeit dieses Gotteshauses. Damit ist zwar der Zeitraum der Errichtung eng eingegrenzt, unbekannt bleibt aber trotzdem das Jahr des Baubeginns und der Fertigstellung. Wir wissen nicht, ob die Fundamente und ein Teil der Außenwände vielleicht schon im Vorjahr angelegt wurden und die Jahreszahl im Schlussstein nur mit der Herstellung des Eingangs zusammenhängt. Wäre ein Grundstein mit Urkunde gelegt und bekannt, so wäre ein Teil der offenen Fragen beantwortet.



